Rennradtouren im Mühlviertel (OÖ)

QUEST Vereinsausflug nach Liebenau (11.-15. August 2022)

Meistens machen wir Rennradtouren und -ausflüge im europäischen Süden und in den Alpen. Doch diesmal ging es in ein unbekanntes und einsames Rennradrevier - in das Mühlviertel in Oberösterreich an der tschechischen Grenze. Unser Ausgangspunkt war ein schönes Rad- und Motorradhotel in Liebenau. Dieser Ort liegt auf fast 1.000 Meter, so ziemlich der höchste Punkt in Oberösterreich. Das hieß bei jeder Tagestour immer länger bergauf zurück zum Hotel. Kurt kannte die Gegend bereits von einem privaten Rad-Besuch bei unserem Tourenguide Wolfgang in Liebenau.

Maria, Claudia und Rüdiger, Susi und Christian F., Mary und Sepp, Rudi, Max, Christian V, und Kurt trafen sich im Hotel Rockenschaub, unserem Ausgangspunkt für knackige Touren. Im Mühlviertel und angrenzenden Waldviertel geht es IMMER rauf und runter, fast keine gerade Strassen. Bie 50 km Tourenlänge hat man immer 1.000 Hm, bei 100 km dementsprechend 2.000 Hm. Wir sind eher längere Anstiege gewohnt, hier muß man sich einen anderen Fahrstil und Rhythmus angewöhnen.

Kurt hatte vorab schon mit unserem lokalen Guide Wolfgang die Tourlängen und Höhenmeter abgesprochen. Perfekt waren alle Touren von Wolfgang dann ausgearbeitet und standen jedem Mitfahrer digital auf Garmin oder anderen GPS-Geräten zusätzlich zur Verfügung.

Das Wetter war eher kühl und bewölkt - so zwischen 20 und 22 Grad Celsius, aber besser als andauernd die 30 Grad wie zuhause.

Etappe1:  nach der Ankunft am Donnerstag, gabe es eine Einrollrunde am Nachmittag rund um Liebenau - 60 km und 1.100 Hm.

Abends trudelten dann auch die anderen Teilnehmer im Hotel ein, die noch den Do arbeiten mußten. Wir hatten für uns im Restaurant immer einen schönen langen Tisch für Abendessen und Frühstück - und auch immer eine ziemlich zünftige Runde und Gaudi. Claudia und Rüdiger parkten in der Nähe mit Ihrem Wohnmobil an der Schule/Kindergarten zwecks Mangel eines Campingplatzes in Liebenau. Aber die Bewohner sind sehr nett und besorgten für die beiden Strom und auch Duschmöglichkeit. Zum Abendessen kamen Claudia und Rüdiger auch zu uns immer ins Restaurant rüber.

Etappe2:  heute ging es in den Nordosten in Richtung Weitra und immer an der tschechischen Grenze entlang - auch nach Niederösterreich. Kaffeepause machten wir in Groß-Gerings. Diese ehere "flachere" Tour passte in das Steigerungsprofil über die 4 Tage und hatte 85 km und 1.400 Hm. Susi und Mary machten eine Weinverkostung in Langenlois im Kamptal.

Aufgrund der kühleren Temperaturen benutzten einige von uns nach der Radtour die schöne Hotel-Wellnessanlage mit Sauna und Dampfbad am späten Nachmittag. Da es in dieser Region gute Weine, aber auch gute Biere gibt - wurde beim Abendessen vieles durchprobiert.

Etappe3:  heute ging es in den Osten in Ri Zwettl, mit einer tollen Kaffeepause im Schloss Rosenau. Unterwegs kamen wir immer wieder an Mohnfeldern vorbei - die Gegend ist bekannt für den Mohnanbau. Obwohl keine langen Anstiege, ging es permanent bergauf und bergab, alles in allem hatten wir bei 110 km satte 2.200 Hm zusammen !

Etappe4:  heute ging es in den Süden von OÖ in Ri Donau runter. Längere Anstiege kamen uns als "Alpenfahrer" eher entgegen. Nach einer Mittagspause im Heurigengarten in Pierbach, ging es in das wunderschöne Naarntal. Das Tal und die Auffahrt neben dem Bach hat eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Mühltal in Nussdorf. Über dem Flußtal trohnt erhaben die Burg Ruttenstein. Wir kamen auch an vielen alten Gebäuden vorbei (Bauernhöfe und Kapellen), die mit sogenannten "Stoabloß" erbaut sind. Typisch für das Mühlviertel. Das sind Findlingsteine, die in den Äckern und Feldern aus dem Boden ausgegraben werden. Was auch auffällt, sind viele bunte Häuser, die meisten mit lindgrüner Farbe oder "gaggerlgelb". Insgesamt hatten wir bei 95 km dann wieder 2.000 Hm zusammen.

Wir hatten dann einen lustigen und schönen Abschlußabend - einfach g'sagt a "Mordsgaudi". Am Maria Himmelfahrt fuhren die meisten nach dem Frühstück nach Hause. Der Max machte noch eine Zusatztour, die Wolfgang sicherheitshalber schon auf Garmin vorbereitet hatte. 

Das Mühlviertel hat hunderte Kilometer von sogenannten "Güterwegen", ganz kleine Strassen mit bestem Teerbelag und keinerlei Verkehr. Wer einen entschleunigten Radurlaub machen will, und viele Höhenmeter nicht scheut - dem kommt das Mühlviertel/Waldviertel in OÖ und NÖ sehr entgegen.